Tag der Mathematik
Von Caroline Hornemann.
Sechs Schülerinnen und Schüler der Q2 der beiden Mathematik-Leistungskurse und einem Mathematik-Grundkurs haben sich am Samstag, den 3.März 2018 – dem diesjährigen Tag der Mathematik – getroffen um schon am frühen Morgen in Begleitung von Herr Richter und Herr Dillemuth mathematische Aufgaben in zwei Teamwettbewerben und einem Einzelwettbewerbe zu lösen.
Am Austragungsort des “House of Logistics and Mobility” (HOLM) trafen sich 110 Schülerinnen und Schüler ab 8: 30 Uhr. Empfangen wurde hier mit Kaffee und anderen Getränken.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte uns der HOLM-Geschäftsführer Michael Kadow und der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Mathias Samson. Sie wiesen auf die Wichtigkeit einer solchen außerschulischen Veranstaltung hin, da wir die Zukunft seien. Diese Art von Veranstaltung sei dafür gut, uns zu fördern und um unsere Fähigkeiten zu erproben. Darüber hinaus meinten sie, dass wir irgendwann einmal mit dem richtigen Interesse Informatiker*innen und Mathematiker*innen werden könnten. Diese Veranstaltung wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Der gesamte Tag wurde von Antonia Zeimetz und Jakob Langenohl, den Standortleitern des Tags der Mathematik am Standort HOLM, begleitet. Sie wiesen darauf hin, dass wir nun drei Wettbewerbe ohne Formelsammlung und Taschenrechner oder andere technische Hilfsmittel zu bewältigen hätten.
Der erste Gruppenwettbewerb begann um 9:45 Uhr. Unsere zwei Dreiergruppen durften innerhalb einer dreiviertel Stunde vier Aufgaben lösen. Wir sollten miteinander kommunizieren und mussten einander unterstützen, um die richtige Lösung herauszufinden. Wir selbst wussten von Anfang an, dass die anderen Gymnasien oftmals schon jahrelang eine Mathematik-AG hatten und sich auch in ihrer Freizeit oft trafen um den Rätseln der Mathematik auf den Grund zu geben. Wir gingen trotzdem mit Spaß an die Sache, da es eigentlich ganz entspannend war und auch wirklich Spaß gemacht hat, über diese Aufgaben zu reden und damit zu versuchen, das richtige Ergebnis zu finden.
Nach einer viertelstündigen Pause ging es weiter mit dem zweiten Wettbewerb: dem Einzelwettbewerb, der auch aus vier Aufgaben bestand. Im Raum wurde es sehr ruhig und wir hatten wieder eine dreiviertel Stunde Zeit, die Aufgaben zu lösen.
Ab 11:30 Uhr begann die einstündige Pause in der wir uns die Beine vertreten konnten oder uns bei dem Arbeitgeber „Deutsche Bahn“ über die Berufsmöglichkeiten erkundigen durften. Außerdem wurde uns ein Mittagessen gestellt, welche wir uns unter drei verschiedenen Nudelgerichten aussuchen durften. Wir spielten aber auch Karten und ließen den Tag Revue passieren und redeten viel über die Aufgaben, die behandelt wurden und tauschten unsere Ergebnisse aus.
Ab halb eins begann der letzte mathematische Wettbewerb des Tages: Mathematische Hürden. Das ist ein Schnelligkeitswettbewerb, der in Gruppen behandelt werden musste um die acht Aufgaben in höchstens 30 Minuten zu lösen. Wir bekamen jeweils nur eine Aufgabe und mussten nach Berechnung (oder auch ohne Berechnung) wieder abgeben um die nächste zu bekommen.
Unsere Teams versuchten wirklich mit den ihnen bekannten Möglichkeiten die Aufgaben zu lösen.
Ab 13:30 Uhr wurden die Lösungen des Tages zu den jeweiligen Wettbewerben von den Standortleitern vorgestellt. Dies passierte mit großem Staunen vieler Schüler*innen, da die Aufgaben teilweise sehr schwierig zu lösen waren und eine genaue Erklärung im Nachhinein sehr wichtig war.
Gegen 14 Uhr begann der Vortrag des dualen Studenten Marius Jochheim der bei IBM Deutschland GmbH sein Studium bald abschließt. Er zeigte uns die Vorteile, die wir mit einem dualen Studium haben könnten, wenn wir das Angebot wahrnehmen und uns gut durch die Aufnahmetage schlagen.
Wir konnten wie bereits am Tag der „Berufsfelder aus erster Hand“ mit einem dualen Studenten reden und Rückfragen stellen.
Ab 15 Uhr standen die Ergebnisse der Wettbewerbe fest, die während der anderen Wettbewerbe und der Vorträge korrigiert wurden. Auch wenn wir gegen die Internatsschulen und anderen Privatschulen die Chancen, hier etwas zu gewinnen, eher weniger realistisch sahen, war der Tag auch ohne Gewinne eine gute Erfahrung. Wir alle fanden es einfach wirklich interessant an so einem Tag einmal im Leben dabei zu sein. Das Lösen der Aufgaben machte trotz des frühen Aufstehens am Wochenende Spaß.
Wir empfanden den Tag der Mathematik als eine spannende Erfahrung und hoffen auch, dass im nächsten Jahr Schülerinnen und Schüler der jetzigen E-Phase das Angebot wahrnehmen und dem Tag der Mathematik beiwohnen.
Großer Dank an die Unterstützung und auflockernde Worte von Herrn Richter und Herrn Dillemuth, die uns an dem Tag das ein oder andere Mal ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben.
Ergänzungen aus Lehrerperspektive (S.Richter)
Wie üblich gab es ein Fortbildungsangebot für die begleitenden Lehrkräfte, welches Herr Dillemuth und ich auch nutzten. So sprach zunächst Frau Zeimetz (Leibnizschule Offenbach, Zentrum für Mathematik, Mitorganisatorin des TdM) material- und kenntnisreich über „Unterrichtsideen zum neuen KCGO – Konfidenzintervalle in der Demoskopie“. Sodann gab es einen Vortrag von Herrn Langenohl (Leibnizschule Offenbach, Zentrum für Mathematik, Mitorganisator des TdM, Autor von „Elemente der Mathematik“) zu „Fehlvorstellungen in der Stochastik“. Beide Vorträge und die anschliessenden Diskussionsrunden emfpand ich als anregend und sie verliehen mir einen gewissen „Schwung“, der sich hoffentlich in entsprechenden Unterricht ummünzen läßt.
Unsere 6 TeilnehmerInnen des LOG am TdM erzielten in der hessenweiten Einzelwertung Platzierungen von 223 bis 855 von insgesamt 1186 möglichen Plätzen. Vor dem Hintergrund – wie Caroline andeutete -, dass unsere SchülerInnen am TdM mit SchülerInnen konkurrieren, die teilweise seit Jahren Mathe-AGs und ähnliche Förderungen geniessen, finde ich dieses Ergebnis vollkommen in Ordnung. Alle unsere TeilnehmerInnen möchte ich nachdrücklich beglückwünschen, zunächst einmal zu diesem Ergebnis und vor allem dazu, dass sie sich der Herausforderung (an einem Samstag (!)) überhaupt gestellt haben. Mein Dank gilt Herrn Dillemuth für seine Bereitschaft, mich und unsere Teilnehmer zu begleiten.
Für mich war es der fünfte TdM (einmal als Korrektor, viermal als begleitende Lehrkraft). Einerseits möchte ich dem Zentrum für Mathematik (und der beeindruckend langen Liste von Sponsoren) danken, dass sie diesen Tag immer wieder ermöglichen – es war der 27. TdM in Folge. Andererseits möchte ich die Gelegenheit nutzen, um einem gewissen Unverständnis Ausdruck zu verleihen: Wenn die Mathematik (und die anderen MINT-Fächer) so wichtig für unser Land und unsere Zukunft sind (und darüber sind sich wohl alle Beteiligten des TdM und auch die Gastredner, siehe oben, vollkommen einig), warum hat dann die Mathematik (und auch das Schulfach) nicht ein viel besseres Image und fristet medial eher ein Schattendasein?
Für alle, die die Aufgaben des TdM nachvollziehen wollen, sei auf das vielfältige Angebot des Zentrums für Mathematik verwiesen, insbesondere hier (Aufgaben und Lösungen im unteren Bereich der Seite).