Besuch des ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald

Am Donnerstag, den 26. Juni 2025, besuchten einige Schülerinnen und Schüler des LOG der Jahrgangsstufe 12 das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald. Begleitet wurden wir von Frau Maser und Herrn Zoller. Durch diese Exkursion wurde uns ein direkter Einblick in die Geschichte des Nationalsozialismus gegeben.

Um 7 Uhr trafen wir uns an der Schule und fuhren zum ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald. Dort angekommen versammelten wir uns und schauten einen kurzen Film über die Geschichte des Konzentrationslagers. So gewannen wir einen ersten Eindruck über die grausamen Dinge, die die Menschen damals erleben mussten. Nach dem Film teilten wir uns in Gruppen auf und die Führungen begannen.

Zunächst gingen wir zu dem sogenannten Carachoweg, an dem die Häftlinge zum Lager getrieben wurden. Weiter ging es zum elektrischen Lagerzaun und dem zoologischen Garten. Besonders bedrückend fanden wir hier den Kontrast der Lebensbedingungen der Häftlinge und der Lebensbedingungen der Tiere des zoologischen Gartens. Anschließend stoppten wir am Lagertor mit der berüchtigten Inschrift „Jedem das Seine“. Was wir hier Neues gelernt haben, war, dass die Inschrift nur von innen, also nur von den Häftlingen aus, lesbar war. 

Daraufhin gingen wir in die Arrestzellen, wo Häftlinge wie Paul Schneider unter besonders harten Bedingungen eingesperrt wurden. Auf dem Appellplatz erfuhren wir, wie die Häftlinge zu täglichen Zählappellen antreten mussten. Dass die Menschen dort bei Wind und Wetter zu jeder Jahreszeit bis zu 72 Stunden stehen mussten, war für uns echt schwer vorzustellen und sehr erschreckend.

Mit am schlimmsten war der Besuch des Krematoriums, in dem die unzähligen Leichen verbrannt wurden. Daneben besuchten wir einen Nachbau der Genickschussanlage, mit der viele Menschen heimlich ermordet wurden. 

Im Anschluss besuchten wir die Dauerausstellung „Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945“ im größten Gebäude des „Schutzhaftlagers“, der Effektenkammer, welche zahlreiche Dokumente und Fotografien der Häftlinge zeigt. Dort bewegte uns ein Zitat besonders: „Nicht jeder kann ein Held, ein Politiker, ein Philosoph, ein Helfer sein. Aber jeder einzelne kann die Würde von jedem anderen Individuum respektieren oder jemandem in Not eine helfende Hand reichen“ (Jack Unikowski).

Bevor wir zu einer nahegelegenen Gedenkstätte fuhren, gingen wir zu einer Gedenkplatte auf dem Appellplatz, welche als Mahnmal dauerhaft auf 36,5 Grad Körpertemperatur beheizt ist.

Zum Abschluss besuchten wir den Glockenturm, der 45 Meter hohe „Turm der Freiheit“, welcher 1958 als zentrales Mahnmal der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald für das Gedenken an die NS-Opfer errichtet wurde und machten ein Gruppenfoto. 

Der Besuch im KZ Buchenwald war für alle eine eindrucksvolle und emotionale Erfahrung. Die direkte Auseinandersetzung mit diesem Ort hat unser Verständnis für die Bedeutung von Menschenrechten und Toleranz nachhaltig gestärkt. Es hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich an die Verbrechen der Vergangenheit zu erinnern, denn obwohl wir keine Schuld an der Vergangenheit tragen, haben wir die Verantwortung, dass so etwas in Zukunft nie wieder geschieht.

Text: Julie Schenk
Fotos: Jonas Buckel

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