Informatik am LOG

„In der Informatik geht es genauso wenig um Computer, wie in der Astronomie umTelesko­pe“….[1]
…. allerdings lautet das Pendant zu „Informatik“ im Englischen nicht „information science“ sondern „com­puter science“.
Die Informatik und der Informatikunterricht haben also etwas mit Computern zu tun, aber nicht jede Interakti­on mit Computern ist Informatik und es gibt Phasen des Informatikunter­richts, zu deren Durchführung kei­ne Computer benötigt werden.

Die ersten Schritte der Berechnung eines Funktionswerts einer Funktion, die zwar „berechenbar aber nicht primitiv-rekursiv berechenbar“ ist.

Paradoxerweise werden Computer mit ihrer immer noch zunehmenden Verbreitung immer unsichtbarer. Wer weiß schon, dass in einem Fahrkartenautomaten, einem WLAN-Router, in PKWs, in Navigationssyste­men, Kaffeemaschinen und Smartphones Computer stecken bzw. dass einige dieser Geräte letztlich Com­puter sind?
Der Informatikunterricht bietet die Chance, Computer sichtbar zu machen und Einblicke in die Arbeitsweise von Computern zu gewinnen.
Wie in anderen Schulfächern auch werden Computer im Informatikunterricht als

  • Medium und als
  • Werkzeug

genutzt, aber nur im Informatikunterricht sind Computer auch Gegenstand des Unterrichts.

Informatik im Bundesland Hessen
Obgleich es in vielen Schulen der Sekundarstufe I Arbeitsgemeinschaften gibt, die sich mit Computern, Lego Mindstorms, Webseitenerstellung oder Programmierung befassen, und ob­wohl es viele Schulen der Sekundarstufe I in Hessen gibt, in welchen Informatik als Wahl­pflichtunterricht angeboten wird, kann man nicht von einem bestimmten Wissensstand unse­rer potentiellen Informatikschüler ausgehen.
Dem entsprechend steht die Belegung des Informatikunterrichts in der gymnasialen Oberstu­fe jedem interessierten und motivierten Schüler offen, ohne dass vorher eine Eignungsprü­fung erfolgen würde. Eine Folge dieser Tatsache ist eine starke Heterogenität unserer Lern­gruppen hinsichtlich des Vorwissens und hinsichtlich der Gründe, aus denen jemand Infor­matik belegt. Es ist zwar nicht einfach, aber immer wieder spannend für uns Informatiklehre­rInnen, mit einer solch ausge­prägten Heterogenität umzugehen!

Informatik in der gymnasialen Oberstufe in Hessen
Die Informatik wird an vielen Schulen in Hessen in der gymnasialen Oberstufe angeboten und ist ein reguläres Unterrichtsfach. Insbesondere ist es möglich, eine der fünf zur Erlan­gung des Abiturs nötigen Prüfungen in diesem Fach abzulegen. In diesem Kontext gehört die Informatik zum Fachbereich III (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften).
Im Sinne der „Einbring- und Belegverpflichtungen der Oberstufen- und Abiturverordnung“ (OAVO) ist es möglich, durch Belegung von Informatik in der Qualifikationsphase eine Natur­wissenschaft oder Fremd­sprache „zu ersetzen“ (OAVO § 14.1).
Jedes Abiturprüfungsfach, also gegebenenfalls auch die Informatik, muss durchgängig von Klasse 11 bis 13 belegt worden sein.
In Jahrgang 11 wird Informatik zweistündig, in den Jahrgängen 12 und 13 dreistündig im Grundkurs unter­richtet.
Die möglichen Inhalte der Unterrichtsfächer sind durch sogenannte Kerncurricula vorgege­ben und wurden durch Schulcurricula konkretisiert.

  • Einführungsphase 1 / 2 (am LOG: Jahrgang 11):
    • Protokolle und Netze, HTML
    • Einführung in die Programmierung (mit Java)
  • Qualifikationsphase 1 (bei uns Jahrgang 12.1):
    • Einführung in die objektorientierte Programmierung (mit Java)
  • Qualifikationsphase 2 (bei uns Jahrgang 12.2):
    • relationale Datenbanken
  • Qualifikationsphase 3 (bei uns Jahrgang 13.1):
    • Theoretische Informatik

Informatik am LOG
In den letzten Jahren kamen stets ein bis zwei Kurse in Jahrgang 11 zu Stande. Von denen blieb dann stets ein Kurs übrig, der bis zum Abitur geführt wurde.
Regelmäßig unterziehen sich Schülerinnen und Schüler am LOG in der Informatik einer mündlichen Ab­iturprüfung oder einer Präsentationsprüfung oder stellen ein Problem und des­sen Lösung im Rahmen einer sogenannten Besonderen Lernleistung (als fünftes Abiturprü­fungsfach) vor.
Je nach Wissensstand und Interessen wird es unseren Kursteilnehmern ermöglicht, ihre ei­genen Projekte im Rahmen des Informatikunterrichts zu verfolgen. Beispielsweise ist der seit September 2016 im Einsatz befindliche Ausfallplan[2] unserer Schule ein Produkt eines unse­rer Schüler (welcher jetzt Physik und Informatik studiert).
Seit einigen Jahren gibt es in Kooperation mit der http://www.buergerhilfe-bruchkoebel.de/ einen „Smartphone-Kurs für Senioren“. In diesem Kurs werden interessierte Senioren von Schülern bei der Nutzung ihrer Smartphones unterstützt. Seitens des LOG wurde das Ganze jeweils als Projekt innerhalb des Informatikunterrichts organisiert[3].

Die Fachschaft
… besteht derzeit aus Elsbeth Weil und Sascha Richter, welche beide neben Informatik auch Mathe­matik unterrichten.
Bruchköbel im September 2020
Weiterführende Links
https://kultusministerium.hessen.de/schulsystem/schulrecht/abituroberstufe
https://kultusministerium.hessen.de/presse/infomaterial/9/abitur-hessen-ein-guter-weg
https://kultusministerium.hessen.de/schulsystem/bildungsstandards-kerncurricula-und-lehrplaene/kerncurricula/gymnasiale-oberstufe-9
[1]Edsger W. Dijktra zugeschrieben.
[2]https://legionboard.dorfbrunnen.eu/index_de.html
[3]2020 wird es wegen Co­vid19 keinen Smartphone-Kurs geben.