„Rasante Veränderungen, auch im Bildungsbereich“

Pädagogischer Tag am LOG Bruchköbel zu „Ankommen in der Oberstufe – meine Rolle als Lehrkraft: Bildung unter KI!?“

Während sich die Schülerschaft des Lichtenberg-Oberstufengymnasiums in Bruchköbel am vergangenen Montag digital zu Hause arbeiteten, traf sich das Lehrerkollegium in der Schule, um sich einen ganzen Tag in Präsenz im Rahmen eines pädagogischen Tages mit den Herausforderungen und Chancen von Künstlicher Intelligenz (KI) im Schulalltag zu beschäftigen.

Mit Prof. Dr. Holger Horz, dem Geschäftsführenden Direktor der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) der J. W. Goethe-Universität in Frankfurt am Main, konnte ein hochkarätiger Experte für den Einführungsvortrag zum Thema gewonnen werden. Horz stellte gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar: „Es ist nicht die Frage, ob wir die epochalen Veränderungen, die durch KI auf uns zukommen, wollen, sondern wie wir damit umgehen.“ Denn der Siegeszug der KI sei nicht aufzuhalten, die durch sie eintretenden Veränderungen vergleichbar mit der Beherrschung des Feuers oder der Entdeckung der Elektrizität. Dabei unterstrich der Bildungsforscher die Dynamik der Entwicklung: Seit der ersten veröffentlichten Version von ChatGPT seien erst drei Jahre vergangen. Und die Entwicklung verlaufe exponentiell. Schule und Bildung würden sich in den nächsten Jahren sehr grundlegend wandeln, Noten, standardisierte Prüfungen oder die strikte Trennung nach einzelnen Fächern in nicht allzu ferner Zukunft abgelöst werden von neuartigen, KI-gestützten Lehr- und Lernverfahren. 

Die sich an den faktenreichen, multiperspektivischen Vortrag anschließende Diskussion verlief äußerst lebhaft: Die Lehrkräfte wollten etwa wissen, wie sich die temporeiche Entwicklung mit der eher langfristig planenden Bildungspolitik verbinden lasse, welche Berufe wohl in näherer Zukunft wegfallen würden oder wie sich KI-gestützter Unterricht mit der individuellen Persönlichkeit von Lernenden vereinbaren lasse – genug Stoff für die sich anschließende Arbeit in einzelnen Workshops. 

In zwei Arbeitsphasen, die von drei Expertinnen aus der Arbeitsgruppe um Herrn Prof. Dr. Holger Horz unterstützt wurde, beschäftigte sich das Lehrerkollegium in kleineren Gruppen zunächst mit den Herausforderungen und Chancen von KI im Unterricht, wobei hier der Erfahrungsaustausch im Vordergrund stand. In einem zweiten Schritt wurden dann konkrete Ideen für den Einsatz von KI-Programmen im Unterricht entwickelt und in der Gesamtgruppe präsentiert. Wie sich herausstellte, werden KI-Programme (Tools) von vielen Lehrerinnen und Lehrern bereits heute regelmäßig im Unterricht aller Fächer eingesetzt.

Abschließend blieb noch Zeit, um in Kleingruppen ein Zukunftsbild vom LOG zu entwerfen.So bewirkte der abwechslungsreichte Tag neben der fachlichen Fortbildung eventuell auch den Abbau gewisser Vorbehalte gegen die bevorstehenden Veränderungen, auch in der Schulbildung.

AG mit Schulleiterin Angela Kirchhoff (ganz links)

Nawi-AG

Vortrag von Prof. Holger Horz

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