„Say their names“

LOG gedenkt der Anschlagsopfer von Hanau vor einem Jahr
Ein Jahr ist es nun her, dass in Hanau neun Menschen einem rassistisch motivierten Attentäter zum Opfer fielen. In ganz Deutschland finden derzeit zum Jahrestag Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen statt, worüber die Medien dieser Tage ausführlich berichten.
Auch am Lichtenberg-Oberstufengymnasium entstand daher der Wunsch, der Opfer zu gedenken, denn: „Diese waren keine Fremden, sondern Nachbarn, Freunde und Mitbürger*innen“, wie das Organisationsteam, bestehend aus sechs Lehrkräften des LOG, erläutert. Mit dem Anlass des Jahrestages möchte das LOG außerdem die Zertifizierung als „Schule ohne Rassismus“ initiieren, um auch so ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen.
Im Foyer der Schule wurde daher ein Gedenkort eingerichtet. Unter der Überschrift „Say their names“ finden sich die Bilder und Namen der Opfer, im Bereich davor ein Ort für Blumen und Gedenklichter. Ebenfalls gibt es Raum für Bilder, Gedichte und Plakate von Schüler*innen. Eine Schülerin beispielsweise gestaltete hier ein Plakat mit tröstenden Zitaten für Hinterbliebene aus den großen Weltreligionen. Auf einer Weltkarte können Schüler*innen ihre vielfältigen familiären Wurzeln markieren. Schließlich finden sich hier auch Informationen zum Projekt „Schule ohne Rassismus“.
Allerdings ist Gedenken vor Ort derzeit schwierig, da sich der größte Teil der Schülerschaft noch im Distanzunterricht befindet. Das Organisationsteam hat daher zusätzlich eine virtuelle Kommunikationsplattform bereitgestellt. Alle interessierten Schüler*innen können hier Fragen, Ideen und Anregungen, aber auch eigene Beiträge rund um das Gedenken liefern.
Schüler*innen eines Englischkurses etwa ließen sich von Versen von „The Hill We Climb“, jenem vielbeachteten Gedicht, das Amanda Gorman bei der Vereidigung des neuen US-Präsidenten vortrug, zu eigenen Gedichten inspirieren.
Im Englischkurs von Florian Härle hingegen entstanden im Zusammenhang mit dem Themenkomplex „differences/racism/discrimination“ die lyrischen Texte „cadavre exquis piece“ und „cut up peace“.
Die Plattform bietet ebenfalls Raum für Veranstaltungshinweise wie die Podiumsdiskussion „(K)ein Anschlag auf uns alle“ im Frankfurter Schauspiel (18.2.) und wird durch eine Videobotschaft des Künstlers Shantel abgerundet (siehe unten), der als ehemaliger LOG-Schüler zugleich Pate des Projekts „Schule ohne Rassismus“ ist.
Sowohl der Gedenkort als auch die Kommunikationsplattform können einen Monat lang besucht werden.
Unser ehemaliger Schüler Shantel hat eine Videobotschaft erstellt:

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