Ein wichtiger Punkt betrifft noch die Ladungen der an einem Salzkristall beteiligten Ionen:
Da der Salzkristall nach außen insgesamt elektrisch neutral ist, müssen sich die Ladungen der Ionen gegenseitig aufheben.
Wenn also z.B. zweifach positive Magnesiumionen (Mg2+) gemeinsam mit einfach negativen Fluoridionen (F–) ein Salz bilden sollen, müssen doppelt so viel Fluoridionen verwendet werden wie Magnesiumionen. In der chemischen Formel bringt man dies auf das kleinste gemeinsame Vielfache und schreibt für die Verbindung Magnesiumfluorid die Formel MgF2.
Für diese Verbindung muss es dann eine geometrische Struktur geben, in der die anziehenden Kräfte überwiegen, in der die Größenverhältnisse der Ionen berücksichtigt sind, und in der die Zahlenverhältnisse zwischen Anionen und Kationen auch stimmen.
Da sowohl bei Anionen wie bei Kationen ein- bis dreifache Ladungen vorkommen, und da es die verschiedensten Größenverhältnisse gibt, kommen in der Natur bei den Salzen die mannigfaltigsten Kristallstrukturen vor. Zusätzlich gibt es auch noch Molekülionen, wie z.B. SO42–.
Die Wissenschaften Mineralogie, Kristallographie und Geochemie beschäftigen sich mit diesen Themen.
In der Chemie wird mit dem Wort „Salz“ jede Substanz bezeichnet, die als Ionenkristall aufgebaut ist. Wenn die Atome einer Verbindung in Ionenbindung vorliegen, ist es ein Salz. Die besonderen Eigenschaften der Salze, im Vergleich mit anderen Feststoffen, wie z.B. Metallen, oder Eis, oder Kandiszucker, beruhen auf ihrer Struktur als Ionenkristalle. Diese Zusammenhänge werden in den beiden folgenden Menüpunkten behandelt.