Postulat 2:

„Alle Atome eines bestimmten Elements haben das gleiche Volumen und die gleiche Masse. Die Atome unterschiedlicher Elemente unterscheiden sich in ihrem Volumen und in ihrer Masse.“

Elemente und Atome

Dieses Postulat geht nun bereits erheblich über die Gedanken der antiken Vorläufer hinaus.

Eine grundlegende Schwierigkeit beim Verständnis der Chemie ist die große Kluft zwischen der Ebene der Phänomene, also dem, was man beobachten kann, und der Ebene der erklärenden Theorien, die immer mit den nicht beobachtbaren, submikroskopischen Teilchen – Atomen, Molekülen, Ionen, Elementarteilchen – zu tun haben.

Der Begriff des chemischen Elements hatte sich seit der Antike bis zu Dalton erheblich weiterentwickelt. Man kann ihn ohne Rückgriff auf Atome auf der Ebene der Phänomene erklären: Ein Element ist demnach ein Reinstoff, der sich mit chemischen Methoden nicht in andere Stoffe zerlegen lässt. Diese Definition stammt bereits von Robert Boyle. Zum Beispiel kann man den Reinstoff Wasser mit elektrischen Strom in zwei Gase, die wir Wasserstoff und Sauerstoff nennen, zerlegen. Wasser ist also kein chemisches Element. Ebenso kann man den Reinstoff Zinnober durch Erhitzen an der Luft in ein flüssiges Metall (Quecksilber) und ein stechend riechendes Gas (Schwefeldioxid) zerlegen. Zinnober ist ebenfalls kein Element. Dahingegen scheitern alle Versuche, Wasserstoff oder Quecksilber in andere Stoffe zu zerlegen, es scheint sich bei ihnen also um Elemente zu handeln. Eigentlich kann man sich bei dieser Erklärung des Elementbegriffs also nie sicher sein, ob ein Stoff elementar ist – vielleicht hat die Zerlegung nur bislang nicht geklappt.

Wenn man nun nach Postulat 1 annimmt, dass alle Stoffe aus Atomen bestehen, dann ist es naheliegend anzunehmen, dass Elemente aus Atomen einer Sorte bestehen, wobei sich die Sorten in Masse und Größe (damit auch Volumen) unterscheiden.

Originaltext dazu

Die Kugelform für kleine Teilchen findet sich auf einer Tafel in dem Werk, bezieht sich dort allerdings auf Wassermoleküle.


zurueck weiter